Hypomagnesiämie – Erscheinungsbild, Diagnose und Behandlung eines Magnesiummangels
Symptome und Beschwerden bei Magnesium-Mangel
Eine Unterversorgung mit Magnesium kann Muskelkrämpfe, Erbrechen, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schwäche, Zittern, Schläfrigkeit, Persönlichkeitsveränderungen und Muskelzuckungen verursachen. Schwerwiegendere Symptome sind Krampfanfälle, Lethargie (starkes Schlafbedürfnis mit Bewusstseinsstörungen) und Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen).
Ein stark ausgeprägter Magnesium-Mangel kann besonders bei Kindern zu generalisierten tonisch-klonischen Krampfanfällen führen. Bei diesem zwei-Phasen-Anfall kommt es zunächst plötzlich zur Bewusstlosigkeit und zu einer tonischen Anspannung sowie Versteifung der gesamten Körpermuskulatur. Dieser Zustand hält meist nur wenige Sekunden an. Im Anschluss folgen klonische Zuckungen von Armen und Beinen, auch die Atmung setzt, meist noch unregelmäßig, wieder ein.
Diagnose Hypomagnesiämie
Ob eine Hypomagnesiämie vorliegt, wird mithilfe eines Blutbildes ermittelt. Dabei wird die Magnesiumkonzentration im Serum bestimmt. Liegt der Wert unter 0,50 mmol/l, wird von einem schweren Magnesiummangel gesprochen. Nicht immer ist ein Mangel über das Blutbild erkennbar, da die Serummagnesiumkonzentration trotz verbrauchter Reserven an interzellulärem oder in den Knochen gespeichertem Magnesium normal sein kann.
Neben dem Magnesium-Mangel kommt es häufig zu einem Kalziummangel (Hypokalzämie) und zu einer verringerten Kalziumausscheidung über den Urin (Hypokalzurie). Des Weiteren kann auch ein Kaliummangel (Hypokaliämie) mit erhöhter Kaliumausscheidung über den Urin und metabolischer Alkalose auftreten. Bei Letzterem kommt es durch eine Stoffwechselstörung zur Erhöhung des Blut pH-Wertes und damit zur Untersäuerung des Körpers (Alkalose).
Obwohl die Magnesiumkonzentration im Serum normal sein kann, sollte bei Patienten mit ungeklärtem Kalziummangel oder refraktärem Kaliummangel sogar von einem Magnesium-Mangel ausgegangen werden. Ebenso sollte eine Hypomagnesiämie bei Patienten mit ungeklärten neurologischen Symptomen sowie bei Alkoholismus, chronischem Durchfall oder nach Einnahme bestimmter Medikamente bzw. Chemotherapeutika in Betracht gezogen werden.
Behandlung und Therapie der Hypomagnesiämie
Eine Behandlung mit Magnesiumsalzen wird empfohlen, wenn der Mangel ständige, bleibende Symptome verursacht und die Serummagnesiumkonzentration unter 0,70 mmol/l oder sogar unter 0,50 mmol/l (schwerer Magnesiummangel) liegt. Auch Alkoholiker erhalten erfahrungsgemäß Magnesium.
Liegt eine schwere Hypomagnesiämie mit ausgeprägten Symptomen vor oder vertragen Patienten eine orale Einnahme nicht, wird das Magnesium mithilfe einer Injektion in einen Muskel oder eine Vene verabreicht. Patienten, die eine orale Einnahme wahrscheinlich nicht korrekt befolgen würden, erhalten die Magnesiumsalze ebenfalls parenteral („am Darm vorbei“) in Form einer Injektion.
Bei der Behandlung einer Hypomagnesiämie ist es wichtig, die Konzentrationen anderer Elektrolyte, besonders Kalzium und Kalium, zu kontrollieren und gegebenenfalls zu korrigieren.
Die orale Magnesium-Gabe zum Ausgleich der Hypomagnesiämie erfolgt meistens mit Magnesium-Zitrat. Dieses muss gerade bei einem bestehenden Mangel hoch dosiert und durch kleine Dosierung über den Tag ständig verfügbar sein, z.B. Mount Natural organisches Magnesium-Citrat.
